Dyslipoproteinämien und Fettstoffwechselstörungen

Definition: Fettstoffwechselstörungen (Dyslipoproteinämien) umfassen Hyper- und Hypolipoproteinämien sowie Mischformen. Bei Hyperlipoproteinämien ist der Gehalt des Blutes an bestimmten Lipoproteinämien, die den Cholesterin- und Trigylceridtransport im Blut übernehmen, vermehrt, bei Hypolipoproteinämien vermindert. Tritt eine Fettstoffwechselstörung auf Grund einer genetischen Veranlagung auf, spricht man von primärer Fettstoffwechselstörung; ist sie Folge einer Grundkrankheit, wird sie als sekundäre Fettstoffwechselstörung bezeichnet.

Indikation

Fettstoffwechselstörungen beeinflussen maßgeblich das Risiko für koronare Herzerkrankungen. Erhöhtes LDL-Cholesterin- und/oder erniedrigte HDL-Cholesterinkonzentrationen im Plasma sind gesicherte Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit; beim Vorliegen einer Hypertriglyceridämie ist das KHK-Risiko weniger erhöht.

Ein bestimmter Cholesterin- und Trigyceridgehalt im Blutserum ist normal. Als normal gilt auch, dass der Cholesteringehalt (LDL) im Alter und bei Frauen in der Menopause ansteigt.

In Deutschland hatten in den Jahren 2008 bis 2011 fast 60 % der Erwachsenen Gesamtcholesterinkonzentrationen oberhalb des empfohlenen Grenzwertes von 190 mg/dl; etwa 20 % hatten stark erhöhte Gesamtcholesterinkonzentrationen von ≥ 240 mg/dl. HDL-Konzentrationen von < 40 mg/dl fanden sich bei 19 % der Männer und 4 % der Frauen. Die Gesamtprävalenz von Dyslipidämien, d.h. Gesamtcholesterin ≥ 190 mg/dl oder ärztliche Diagnose einer Fettstoffwechselstörung, betrug etwa 65 %.